Ein Unternehmen lebt von seinen Mitarbeitern und die wollen richtig geführt werden. Oft fragen uns Vorgesetzte in diesem Zuge nach dem richtigen Führungsstil. Die Antwort darauf: Es gibt keinen. Mitarbeiter zu führen ist so individuell wie der eigene Geschmack, es ist immer situations-, branchen- und menschenabhängig, welche Führungsstile die richtigen sind.
Trotzdem haben in den vergangen Jahrzehnten Forscher immer wieder versucht, Führungsstile für eine grobe Wegweisung zu klassifizieren. Max Weber kategorisierte seine Führungsstile in 4 Klassen und legte sein Augenmerk dabei vor allem auf die Vorteile für die Führungsperson. Kurt Lewin hingegen achtete bei seiner Klassifikation der Führungsstile vor allem auf das Erleben der Mitarbeiter in Gruppen. Wie führen Sie für Ihre Mitarbeiter also am besten? Dafür einfach weiter lesen.
Klassifikation nach Kurt Lewin
Wie bereits beschrieben, greift Lewin mit seinen erarbeiteten Führungsstilen einen gesamtheitlichen Blick auf die Mitarbeiter auf. Für ihn stehen dabei Effizienz, Zufriedenheit, Gruppenzusammenhalt und Produktivität im Vordergrund. In welcher Form Sie nachhaltig die Atmosphäre in Ihrem Team verändern können, erfahren Sie jetzt anhand von 3 Führungsstilen.
1. Autoritärer Führungsstil
Der autoritäre Führungsstil zeichnet sich dadurch aus, dass eine klare Abgrenzung zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern stattfindet. Das bedeutet, dass die hierarchische Stellung deutlich gelebt wird. Außerdem ist dieser Führungsstil mit militärischen Verbindungen vergleichbar. Es gibt einen klar definierten Befehlsgeber und die Mitarbeiter als Befehlsempfänger müssen die Aufträge ausführen.
Vorteile
Das hat vor allem zum Vorteil, dass Vorgesetzte schnell handeln können, da nur wenige Personen für eine Entscheidung zuständig sind. Außerdem können keine Oppositionsstimmen aus der Belegschaft kommen, was Entscheidungen oft einfacher macht.
Nachteile
Allerdings bringt das auch weniger Beteiligung der Mitarbeite mit sich, was wiederum zu einem distanzierten Dienstverhältnis führt. Auf Grund der geringen Beteiligung sinkt auch die Motivation der Mitarbeiter, weiterhin Höchstleistungen zu erbringen, da sie gefühlt keine eigenen Erfolge erzielen können.
2. kooperativer Führungsstil
Der wesentliche Unterschied zwischen dem autoritären und kooperativen Führungsstil ist der, dass nicht alles von oben herab entschieden wird. So sind die Mitarbeiter aktiver in Entscheidungsprozesse eingebunden. Außerdem lösen sich die hierarchischen Strukturen etwas auf, da Vorgesetzte gemeinsam mit den Mitarbeitern Ziele vereinbaren.
Vorteile
Durch das gemeinsame Ziele vereinbaren haben die Mitarbeiter mehr Entscheidungsfreiheit und somit auch das Gefühl, in das Geschehen des Unternehmens eingebunden zu sein. Das kann ein großer Motivationsfaktor für die Mitarbeiter sein. Außerdem gibt es den Vorgesetzten ebenfalls die Möglichkeit, mehr Zeit für andere Führungsaufgaben zu investieren, da die Mitarbeiter eigenständig kleinere Entscheidung treffen können.
Nachteile
Trotz der neugewonnen Entscheidungsfreiheit benötigen die Mitarbeiter weiterhin einen vorgegebenen Rahmen. Manchen Führungskräften fällt es schwer, einen solchen zu bestimmen. Folgen davon können dann verlorene Autorität und ein geringes Durchsetzungsvermögen sein.
3. Laissez-fairer Führungsstil
Der laissez-fair Führungsstil ist am anderen Ende des Spektrum des autoritären Führungsstils. Hierbei haben die Mitarbeiter vollen Entscheidungsfreiraum und Vorgesetzte greifen nicht in das Geschehen ein. Außerdem teilen sich Mitarbeiter die Arbeit selbstständig ein und es gibt weder Lob noch Sanktionen.
Vorteile
Der Vorteil besteht vor allem darin, dass Mitarbeiter sich selbst verwirklichen können und damit vermutlich auch mehr Motivation haben. auch sich Aufgaben selbst einzuteilen wird von Mitarbeiter immer öfter als positiv angesehen.
Dadurch, dass die Vorgesetzten um einiges weniger Arbeit mit Ihren Mitarbeitern haben, haben sie ebenfalls mehr Zeit für andere Führungsaufgaben.
Nachteile
Auf Grund der Tatsache, dass kein Rahmen für das Arbeiten vorgeben ist, kann es schnell zur Überforderung der Mitarbeiter kommen. Dadurch können Mitarbeiter nicht die gewünschten Leistungen erbringen, was zusätzliche Arbeit der Vorgesetzten fordert. Des weiteren wirkt sich dieser Niederschlag auch negativ auf die Motivation der Mitarbeiter aus.
Wie Sie sehen, bringt jeder der Führungsstile Vor- und Nachteile mit sich, die individuell für jedes Unternehmen abgewägt werden müssen. Darüber hinaus sollten Sie beachten, dass nicht nur Führungsstile in ihrer Reinform gelebt werden müssen. In manchen Situationen passt es am besten, wenn Sie eine Mischform anwenden.
Wenn Sie Ihre Fähigkeiten als Führungskraft noch weiter stärken möchten, bieten wir im Rahmen unserer KMU-Beratung auch ein Führungskräftecoaching an. Vereinbaren Sie dafür einfach auf unserer Website einen Termin. Wir freuen uns auf Ihre Führungsqualitäten!